Aktuell
Volkskulturpreis des Landes Steiermark 2023
Seit 3. April ist nun offiziell bekannt: Das„Dörferprojekt“ des Museums im alten Zeughaus der Stadtgemeinde Bad Radkersburg hat den diesjährigen Volkskulturpreis des Landes Steiermark erhalten. Dies ist eine große Ehre. Der Preis wird für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Volkskultur vergeben. Die Zuerkennung erfolgt auf einen ungeteilten Vorschlag der Jury.
Wir bedanken uns nicht nur für diese Anerkennung unserer Arbeit und die zahlreichen Gratulationen, sondern auch bei den Menschen, die maßgeblich an der Verwirklichung des Projektes beteiligt waren und sind. Besonders gedankt sei dem Bad Radkersburger Historiker Dr. Hermann Kurahs, der sich in den vergangenen Jahren ganz der Erforschung der Geschichte der neun Radkersburger Dörfer widmete.
Wir freuen uns!
Aktuelle Ausstellung "Nachrichten aus Goritz" (hier klicken).
„Wer bist du Steiermark?“
Im Rahmen des Projekts „Wer bist du Steiermark?“ besuchten uns vergangenen Samstag Barbara Schönhart vom Museumsforum Steiermark und Film- und Kameramann Thomas Caks. Bei den Dreharbeiten wurde ein Blick ins Museum geworfen und unser „Gewinnerobjekt“, der Grenzbalken, vorgestellt. Herzlichen Dank für den feinen Vormittag! Wir freuen uns schon auf das Resultat und sind neugierig auf die Beiträge aus den anderen steirischen Museen.
Mehr dazu (hier klicken)
Tag des Gedenkens
Heute ist der internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Gegenwärtig wäre es angebracht, dieses Gedenken mehr in unser aller Bewusstsein zu rücken. Am Rathaus der Stadtgemeinde Bad Radkersburg befindet sich eine Gedenktafel für die Radkersburger jüdische Familie Neumann.
1988 bat der damalige Bürgermeister Alfred Merlini seinen in Rom lebenden Jugendfreund Ferry Neumann, die Verfolgung seiner Familie durch die nationalsozialistischen Machthaber niederzuschreiben. Seine Erinnerungen veränderten nicht nur festgefahrene Sichtweisen, sondern beleuchteten auch einen der dunkelsten Abschnitte der Radkersburger Geschichte. Sie geben uns ein warnendes Beispiel dafür, wie schnell Menschen bereit sind, sich an Verbrechen zu beteiligen oder sie zumindest zu tolerieren. Im Bewusstsein der Verantwortung ließ der Gemeinderat der Stadtgemeinde Bad Radkersburg 2014 am Rathaus eine Gedenktafel anbringen.
Einen Großteil seiner historischen Forschung widmete der Historiker Dr. Hermann Kurahs der jüdischen Bevölkerung von Radkersburg vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Sein besonderes Anliegen war es, die Erinnerung an Alfred Merlinis Jugendfreund Ferry Neumann wach zu halten.
„Wenn das Vergangene für immer vorüber wäre und das Bewältigte oder wenigstens Überstandene ein für allemal erledigt, dann erst, vielleicht dann erst wäre die Geschichtswissenschaft bedeutungslos und den Museen bliebe nur mehr ihr nostalgische Ästhetik. Doch das Zurückgebliebene scheint uns fortwährend zu überholen, um immer wieder in wechselnder Verkleidung seinen Tribut zu fordern von denen, die nichts aus der Geschichte lernen.“ (Zitat von Herms Fritz, angebracht über dem Handlauf im Stiegenhaus des Museums im alten Zeughaus Bad Radkersburg)
Eine kleine Alternative für alle, die Fußballliebhaber sind, aber dieses Mal die Spiele nicht verfolgen.
„Herr Präsident, willkommen in Radkersburg“
Die Stadt Bad Radkersburg durfte in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche österreichische Bundespräsidenten begrüßen. Bis zur Bundespräsidentenwahl am kommenden Sonntag zeigen wir Fotografien, die diese besonderen Ereignisse dokumentieren.
Zum Tag der Artenvielfalt
Einmal Lexikon und retour?
Aus diesem Buch ist nur ein Schmetterling verschwunden, aus der Natur verschwinden täglich zahlreiche Arten. Für immer. Lassen wir Pflanzen wachsen und geben Tieren ihren Lebensraum zurück!
Der Künstler ist gefunden, sein Werk jedoch verschwunden!
Vor einigen Tagen posteten wir einen Aufruf. Wir waren auf der Suche nach dem Künstler, der am Murufer seine in Sandstein gehauenen Werke hinterließ: Ein Kopf des Weingottes Bacchus, eine Hand mit Friedenstaube sowie der Schriftzug „no war“. Es dauerte nicht lange bis zur ersten Begegnung mit dem Urheber dieser schönen Stücke. Es stellte sich heraus, dass dieser knapp vor dem Ende seines Aufenthaltes in Bad Radkersburg stand und in seiner freien Zeit seiner Profession nachgegangen war. Er freute sich darüber, den gut zu bearbeitenden Sandstein vorgefunden zu haben, kaufte sich Werkzeug und machte sich an die Arbeit. Den Stein mit der sehr aktuellen Botschaft „no war“ brachte er zum Sowjetischen Kriegerdenkmal auf dem Grazertorplatz. Nach Gesprächen mit dem freischaffenden Bildhauer und Maler Reinhard Simbürger war er sofort bereit, den Kopf des römischen Gottes des Weines dem Museum zu schenken und wollte ihn am Tag seiner Abreise persönlich bei uns vorbeibringen, was uns unheimlich freute. Allerdings wurden beide Kunstwerke in der Nacht von 7. auf den 8. März von einer unbekannten Person entfernt.
Es ist nicht in Ordnung, Objekte, auch wenn sie nicht gesichert sind, aus dem öffentlichen Raum zu entfernen. In diesem Fall waren die Stücke sogar sehr schwer und es bedurfte eines geplanten Vorgehens, diese zu transportieren. Anstatt für die Allgemeinheit sind diese schönen Werke einigen wenigen vorbehalten, und es ist schwer vorstellbar, dass daran Freude empfunden wird. Es ist auch nicht denkbar, dass diese Person mit ruhigem Gewissen handelte, denn die Aktion wurde bei Nacht und Nebel durchgeführt. Reinhard Simbürger, der bei seiner Arbeit sicherlich beobachtet wurde, wäre zumindest gerne gefragt worden. Den Stein mit der Friedenstaube hätte er gerne nach Tamsweg mit nach Hause genommen.
Heute hätten wir an dieser Stelle ein neues Museumsobjekt präsentiert, mit einer schönen Geschichte dahinter. Das Motiv passt ja auch so wunderbar in unsere Region. Es würde der Öffentlichkeit gehören. Auch wenn der Verlust ärgerlich ist, der Kontakt zu Reinhard Simbürger ist hergestellt. Fotos sowie ein kurzes Video hat er uns zur Verfügung gestellt. Vielleicht gelangen die Stücke ja wieder an den Ort zurück wo sie hingehören, wir freuen uns über Hinweise zum Verbleib der Objekte!
Sicher ist aber, dass Reinhard Simbürger, der übrigens auch Musiker ist, nicht zum letzten Mal in Bad Radkersburg war, und mit viel Glück gibt es dann auch einen Bildhauerei Workshop, an dem auch die Person, die sich im Besitz der Objekte wähnt, teilnehmen darf um zu sehen, welch Fertigkeit und Zeit es braucht, um solch ein beeindruckendes Kunstwerk herzustellen.