Tiefkühlgemeinschaft Klöch
Kurzinfo:
Gemeinschaftskühlhaus, erbaut 1958
Obmann: August Engel; Obmann Stellvertreter: Hermann Domittner; Kassier: Franz Heinrich (bei der Gründung)
Das Gebäude hat eine Fläche von 40,40 m² und eine Höhe von 3,30 m
In Klöch existiert tatsächlich noch das Gemeinschaftskühlhaus der ehemaligen Tiefkühlgemeinschaft Klöch. Es liegt auf einer Anhöhe unweit des Ortskerns und ist bis heute mit der originalen Einrichtung ausgestattet, aber nicht mehr in Betrieb. Sogar der „Gemeinschaftsmantel“ (es handelt sich wohl nicht um das Exemplar aus den 1950er Jahren und ist auch nicht wie in den Quellen erwähnt aus Pelz, sondern aus Wolle) ist noch im Eingangsbereich zu finden. Vor fünf Jahren hat das Gebäude das ehemalige Mitglied der örtlichen Tiefkühlgemeinschaft Reinhard Dopona erworben und möchte die Einrichtung in den nächsten Jahren einer neuen Nutzung zuführen.
Werfen wir nun einen Blick zurück zu den Anfängen: Mit 1. August 1957 wurde der Bau einer Gemeinschaftskühlanlage in Kaltraumform für die Tiefkühlgemeinschaft Klöch genehmigt. Dem Bau lag ein Plan der Landeskammer für Land- und Forstwirtschaft zugrunde. Die Parzelle, auf der das Gebäude errichtet wurde, hatte die Gemeinschaft zuvor von Alois Frühwirth erworben. Für die Realisierung des Bauprojektes musste ein ERP Darlehen bei der Genossenschaftlichen Zentralbank Aktiengesellschaft Wien aufgenommen werden. Diese Darlehen wurden für Investitionen in die Landwirtschaft vergeben. Die Gesamtkosten betrugen 166.000,- Schilling. Für die Anlage waren ein Arbeitsraum, ein Maschinenraum, ein Vorkühlraum sowie ein Kaltraum vorgesehen. Die vorgegebenen Temperaturen betrugen für den Vorkühlraum +2°C bis +4°C, für die Frostzellen -23°C bis -25°C und für den Tiefkühlraum -18°C. Die Kühlanlage war mit 36 Fächern ausgestattet. Das Los entschied, wer welches Fach nutzen durfte, es gab ganze und halbe Fächer. Alle Fächer waren sofort vergeben. Um sich besser vor der Kälte zu schützen, wurde außerdem ein Gemeinschaftsmantel aus Pelz angeschafft, der im Eingangsbereich für die Mitglieder zur Verfügung stand. Mit der technischen Ausstattung wurde die Grazer Firma Rothschädl beauftragt. Die Wasserversorgung war durch die nahegelegenen Wasserbezugsbehälter der Waschgemeinschaft Klöch gewährleistet.
Text: Beatrix Vreča
Quellen: Schriftliche Unterlagen der Tiefkühlgemeinschaft Klöch; mündliche Mitteilung von Reinhard Dopona