Tiefkühlgemeinschaft Laasen
In Laasen bei Tieschen steht eines der wenigen Kühlhäuser der Region, das noch immer in Betrieb ist. Genauer gesagt steht es im Ortsteil Unterlaasen und wurde, so wie die meisten anderen Kühlhäuser auch, in der Nachkriegszeit in den 1960iger Jahren gebaut.
Der Standort des Kühlhauses war für die damalige Zeit strategisch gut gewählt. So wurde es gegenüber vom örtlichen Gemischtwarenhändler gebaut. Praktisch für die Bewohnerinnen und Bewohner, denn so konnten alle Wege auf einmal erledigt werden. Zwirn kaufen und Fleisch einfrieren, war in Laasen „in einem Aufwasch“ möglich.
Der jetzige Obmann der Tiefkühl-Gemeinschaft, Herr Josef Domaschitz, ist schon seit Jahren für die Abwicklung und Vergabe der Fächer zuständig. Waren es früher vor allem die Laasener und Laasenerinnen, die Mitglieder der Tiefkühl-Gemeinschaft waren, können heute auch die Bewohnerinnen und Bewohner der Nachbargemeinden Patzen und Jörgen Fächer mieten. Wenn halt welche frei sind.
Betreut wird das Gebäude von Frau Maria Koller, die unmittelbar daneben wohnt. Sie und ihre Familie sorgen schon seit Generationen dafür, dass das Haus gepflegt wird und waren lange Zeit auch eine Art „Kontrollinstanz“.
Frau Koller erzählt: „Früher gab es nur einen Schlüssel, da mussten die Leute zu uns kommen, wenn sie etwas einfrieren oder aus dem Fach nehmen wollten. Heute hat jedes Mitglied einen eigenen Schlüssel.“ Ein waches Auge aufs Kühlhaus hat sie trotzdem und schaut auch regelmäßig nach dem Rechten.
Auch für die örtlichen Vereine war das Kühlhaus eine wichtige Sache. Wenn große Mengen für Feste eingekühlt werden mussten, wurden die Lebensmittel dort zwischengelagert. So hat zum Beispiel die Osterkreuzjugend von Laasen früher des Öfteren Würstl&Kotelett oder Bowle im Kühlhaus aufbewahrt und am Abend dann bei Bedarf geholt.
Viele Menschen haben zwar schon gute Kühl- und Gefriermöglichkeiten zu Hause, doch in Laasen ist das Kühlhaus nach wie vor eine Instanz und wird von den Bewohnerinnen und Bewohnern gerne genutzt und hin und wieder ist auch wiedermal ein Facherl für die anderen frei.
Text: Daniela Leopold-Sommer
