Museum im alten Zeughaus
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Tiefkühlgemeinschaft Weinburg

Heißer Ofen vor der Tiefkühlanlage, Weinburg am Saßbach, 1959. Sammlung Walter Feldbacher
Heißer Ofen vor der Tiefkühlanlage, Weinburg am Saßbach, 1959. Sammlung Walter Feldbacher
Ehemaliges Kühlhaus mit Plakatwand, Weinburg am Saßbach, 1998. Sammlung Walter Feldbacher
Ehemaliges Kühlhaus mit Plakatwand, Weinburg am Saßbach, 1998. Sammlung Walter Feldbacher
Ehemaliges Kühlhaus (rechts) mit Zubau, Weinburg am Saßbach, 1998. Sammlung Walter Feldbacher
Ehemaliges Kühlhaus (rechts) mit Zubau, Weinburg am Saßbach, 1998. Sammlung Walter Feldbacher

Kurzinfo:
Gemeinschaftskühlhaus 1958 erbaut.
Zubau zum „Gasthaus Ulz“ 1958, letzter Obmann: Alois Moder, vlg. Müllerweber.
Der Kühlhausschlüssel wurde bei vlg. „Biaberl“ bzw vlg. „Schaffer“ verwahrt, zuletzt beim vlg. „Müllerweber“. Den Fachschlüssel hatte jeder selbst.

„Als in der näheren Umgebung Tiefkühlanlagen errichtet wurden und deren Vorzüge der Dorfbevölkerung bekannt wurden, entschloss man sich auch hier, eine derartige Anlage auf gemeinschaftlicher Grundlage zu bauen. Das Interesse war anfangs sehr groß und Gemeindebewohner meldeten sich zahlreich zum Beitritt der Gemeinschaft. Leider bildeten sich innerhalb der Vereinigung zwei Gruppen mit gegensätzlichen Ansichten hinsichtlich der technischen Ausführung (Warmanlage oder Kaltanlage). Nachdem sich aber die stärkere Gruppe mit der Errichtung einer Kaltanlage durchgesetzt hatte, schied die andere Gruppe aus. Daher betrug der Mitgliederstand zu Baubeginn nur 35 (teilweise Halbfächer erwünscht). Waren ursprünglich noch 50 Kühlfächer geplant, konnte man nun mit 30 Fächern das Auslangen finden, jedes Fach mit 240 Litern Rauminhalt.

Der Baugrund wurde vom Kaufmann Karl Ulz auf 99 Jahre für einen einmaligen Pachtzins verpachtet. Zudem gestattete er, das Kühlhaus an seine bestehenden Wirtschaftsgebäude anzubauen.

Planung, Aufsicht und Überprüfung lag in den Händen der Kammer für Land- und Forstwirtschaft. Das Gebäude im Ausmaß von 580 mal 432 cm wurde von der hiesigen Baufirma Rossmann-Baier gebaut. Jedoch arbeiteten am Bau mehrheitlich Gemeinschaftsmitglieder, die dafür entlohnt wurden.

Der Baubeginn erfolgte im Februar 1958. Für die technische Einrichtung wurde die Firma Linde beauftragt, dies sich gegen die Mitbewerber Frigidaire, Südmark und Jäger durchsetzen konnte. Die Elektroarbeiten führte die Firma Loidl aus Mureck durch. Der ortsansässige Tischlermeister Rupert Lubi lieferte die Fächer und baute diese in den Tiefkühlraum ein. Im August 1958 wurde die Tiefkühlanlage ihrer Bestimmung übergeben, die Gesamtkosten betrugen rund 150.000 Schilling.

Bereits nach kürzester Zeit der Inbetriebnahme wollten mehrere Haushalte, die bisher Abseits standen, in den Besitz eines Faches gelangen.“

(Ortskundliche Stoffsammlung, Sammlung Walter Feldbacher)

Das Kühlhaus wurde bereits vor etwa 20 Jahren abgerissen, zuvor die Tiefkühlgemeinschaft aufgelöst!

 

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